Weltweit sind mindestens 200 Millionen Mädchen und Frauen in mehr als 30 Ländern von FGM/C betroffen (UNICEF 2016). 

Afrika

FGM/C ist in afrikanischen Ländern (beispielsweise westliche, östliche, nordöstliche und zentrale Regionen Afrikas) hoch verbreitet. Insbesondere Länder wie Somalia, Eritrea, Sudan, Ägypten, Guinea, Sierra Leone, Mali und Djibouti weisen hohe Beschneidungsraten auf. Im Vergleich zu anderen Kontinenten ist die Verbreitung von FGM/C in Afrika durch die Datenerhebung auf nationaler Ebene sehr gut erforscht und dokumentiert. Diese Datenerhebung zeigt variierende Prävalenzraten zwischen Ländern, Regionen, ethnischer Zugehörigkeit u.a

Asien und Naher Osten

Außer Afrika wird FGM/C auch in einigen Ländern in Asien und dem Mittleren Osten  praktiziert. Die Datenlage in dieser Region ist sehr schlecht. Nur Länder wie Irak, Jemen und Indonesien sind Teil der offiziellen UNICEF-Statistiken. Allerdings weisen viele kleinere Studien darauf hin, dass FGM/C auch im Iran, Saudi Arabien, Oman und den Arabischen Emiraten, Pakistan, Indien, Malaysia, Sri Lanka sowie Thailand vorkommt. 

Europa

Bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde auch in Europa und den USA weibliche Genitalbeschneidung praktiziert. Unter gewissen Umständen wurde die Klitoridektomie als Heilungsmethode gesehen. Als Begründungen wurden neben Masturbation auch Hysterie aufgeführt

Momentan wird FGM/C durch Migration auch zunehmend in Europa geläufig. Das UNHCR bezeichnet Deutschland, Schweden, die Niederlande, Italien, Frankreich, das Vereinigte Königreich und Belgien als EU-Länder, in denen Mädchen und Frauen aus Ländern, in denen Genital­verstümmelungen praktiziert werden, hauptsächlich Asyl suchen.

Im Jahr 2009 schätzte das Europäische Parlament die Zahl der Mädchen und Frauen, die innerhalb der EU von Genitalverstümmelung bedroht sind, auf 180.000. Bereits betroffen sind demnach 60.000 Frauen in der EU. 

Leider gibt es bisher noch keine konkreten Zahlen. Schätzungen basieren meist auf den von UNICEF erhobenen nationalen Prävalenzraten der Herkunftsländer, die mit der Zuwanderungsstatistik der Ankunftsländer verrechnet wird. Diese Zahlen können besonders im Fall von Ländern mit niedrigen nationalen Prävalenzraten weit von der Realität abweichen.

Deutschland

In Deutschland leben beispielsweise mindestens 75.000 betroffene und 20.000 gefährdete Mädchen und Frauen.