Anlässlich des Internationalen Tages „Null Toleranz gegenüber weiblicher Genitalverstuemmelung/Beschneidung“ am 06. Februar begrüßen wir als FGM/C-Aktivisten den „Schutzbrief gegen FGM/C im Ausland“. Einen großen Schritt nicht nur zum Kinderschutz in Deutschland, sondern auch als Stärkung der Kinderrechte überall in der Welt. 

Viele Mädchen, die aus Prävalenz-Ländern kommen, auch wenn sie beispielsweise hier in Deutschland geboren sind, sind dieser Gefahr ausgesetzt, in den Ferien während eines Besuches mit ihren Eltern in ihren Herkunftsländern, beschnitten zu werden.

Nun sind alle Mädchen deutschlandweit allumfassend damit geschützt.

Denn der Schutzbrief gegen FGM/C ist nicht nur ein kleines harmloses Dokument.

Dieser sollte bei Ankunft in den Herkunftsländern direkt gezeigt und mit der Familie geklärt werden, worum es in diesem Dokument geht und was für eine Strafe erwartet wird, sollten die Mädchen heimlich oder ohne Kenntnisse ihre Eltern beschnitten werden. 

Wichtig ist, dass jedes Familienmitglied vor Ort, vor allem die Entscheidungsträger im Verwandtschaftskreis, bereits darüber informiert werden. Denn oft werden Mädchen auch ohne Kenntnis ihrer Eltern beschnitten. Auch wenn dies passiert, machen sich Eltern hier in Deutschland trotzdem strafbar, was nicht im Sinne der Familien und Verwandten vor Ort ist. Denn oft sind sie auch auf finanzielle Unterstützung der Familienmitglieder im Ausland angewiesen. 

Wie geht es weiter? 

Die hier in Deutschland lebenden Communities sollten über den Schutzbrief gegen FGM/C im Ausland (Europa inklusive) informiert und über ihre Funktion sensibilisiert werden. Denn so können sie ihre Kinder besser vor FGM/C in Bezug auf den Druck, welcher von einigen Familien oder im Verwandtenkreis oder den Communities im Allgemeinen entstehen, schützen.

Die in mehrere Sprachen übersetzten Schutzbriefe sollten nicht nur in den Beratungsstellen, sondern auch in unterschiedlichen Behörden vorliegen, beispielsweise in Bezirksärmtern, Jugendämtern, Bürgerämtern, Einwanderungsämtern, Jobcentern sowie Botschaften (inklusive der deutschen Botschaften im Ausland). Dieser Schutzbrief sollte an Klienten, Familien, Personen, die aus Ländern stammen, wo FGM/C üblich ist, erklärt ausgehändigt werden. 

Die Umsetzung dieser Arbeit braucht einen professionellen und sensiblen Umgang, um Stigmatisierung auszuschließen. Hierzu ist es nötig für Fachkräfte, die in solchen Bereichen arbeiten, zum Thema FGM/C sensibilisiert zu werden.

Eine Fortbildung in diesem Bereich ist bei mir möglich. Sprechen sie mich an!

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